Behandlungsschwerpunkte

Als ausgewiesene unfallchirurgische Fachabteilung bietet die Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie am Ev. Krankenhaus Witten alle modernen Standards ihres Fachgebiets an. Sie verfügt über einen unfallchirurgischen Hintergrunddienst, der rund um die Uhr besetzt ist. Seinen Versorgungsauftrag erfüllt das Team in Zusammenarbeit mit Haus- und Fachärzten wie Chirurgen, Orthopäden, Radiologen, Allgemeinmedizinern, Internisten, Neurologen, Kinderärzten, Augenärzten und allen Ärzten anderer Fachrichtungen mit Bezug zum Bewegungsapparat.

Chefarzt Dr. Michael Luka besitzt zudem die D-Arzt-Zulassung zur Behandlung von Arbeits- und Sportunfällen sowie von Schul- und Kindergartenunfällen. Bei der Behandlung von Kindern legt das Team großen Wert darauf, ihnen die Ängste zu nehmen und die Operation kindgerecht zu gestalten.

Zu den klassischen Aufgaben der Unfallchirurgie gehört die Versorgung von Knochenbrüchen aller Art. Dabei wenden wir moderne Operationsverfahren an, die darauf zielen, die Mobilität und Belastbarkeit möglichst früh wiederherzustellen. Der klassische Gipsverband stellt heute die absolute Ausnahme dar. Denn gerade bei älteren Patienten ist es wichtig, dass sie das Bett möglichst schnell wieder verlassen können.

Ein wichtiger Arbeitsschwerpunkt unserer Abteilung ist die Endoprothetik, der künstliche Gelenkersatz. Unsere erfahrenen Operateure setzen jedes Jahr jeweils über 450 Knie- und Hüftprothesen ein.

Bei lebensbedrohlichen Verletzungen zählt jede Minute. Um eine schnellst- und bestmögliche Versorgung von Unfallopfern mit schwersten Verletzungen sicherzustellen, haben unfallchirurgische Kliniken aus dem Revier das Traumanetzwerk Ruhrgebiet gegründet. Das Evangelische Krankenhaus Witten ist als zertifiziertes lokales Traumazentrum Teil dieses Netzwerkes. Es hält eine eigenständige Abteilung für Unfallchirurgie vor und erfüllt darüber hinaus besondere personelle, fachliche und technische Anforderungen. Dazu gehören ein fachärztlicher Bereitschaftsdienst und ein sogenannter Schockraum zur Erstversorgung von Schwerstverletzten. Auch das Team aus Unfallchirurgen und Anästhesisten sowie besonders qualifiziertem Pflegepersonal aus Ambulanz, Intensivstation und OP-Bereich ist speziell geschult.

Das Traumanetzwerk Ruhrgebiet hat die flächendeckende Optimierung der Versorgungsqualität von Schwerverletzten zum Ziel. Die Mitglieder legen in partnerschaftlicher Zusammenarbeit Kriterien dafür fest, ob ein Patient in seinem Heimatkrankenhaus behandelt werden kann oder ob er in ein überregionales Traumazentrum verlegt werden muss. Diese Aufgabe übernehmen im Netzwerk Spezialkliniken wie das Bergmannsheil und das Knappschaftskrankenhaus in Bochum, das Klinikum Dortmund und das Universitätsklinikum Essen.

Die Alterstraumatologie entwickelt sich vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung immer mehr zu einem wichtigen Schwerpunkt. Für viele ältere Menschen ist ein Bruch – egal ob Arm, Oberschenkel oder Hüfte – ein einschneidendes Ereignis. Denn Patient*innen, die stürzen, haben häufig mehrere Erkrankungen gleichzeitig. Im zertifizierten Zentrum für Alterstraumatologie kümmern sich deshalb Unfallchirurgen und Geriater während des gesamten stationären Aufenthaltes gemeinsam um den älteren Patienten mit einer Fraktur.

Unser Ziel ist es, die Mobilität unserer Patient*innen so früh wie möglich wiederherzustellen. Deshalb setzen wir spezielle Operationsverfahren ein, damit das verletzte Bein sofort wieder belastet werden kann. Wir beginnen so schnell wie möglich mit einer intensiven Physiotherapie oder einer Ergotherapie. Bei regelmäßigen gemeinsamen Besprechungen werden die Therapie und das weitere Vorgehen festgelegt. Die Bedürfnisse älterer Patienten stellen auch das Pflegepersonal vor besondere Herausforderungen. Unsere Mitarbeitenden sind deshalb für die Pflege älterer Menschen besonders geschult.

Auch die Zeit nach der Entlassung aus dem Krankenhaus nehmen wir in den Blick. Unser Sozialdienst prüft etwa den aktuellen Versorgungsbedarf des Patienten. Bei Bedarf erhalten sie eine ausführliche Beratung über Möglichkeiten der ambulanten Pflege, über Kurzzeitzeitpflege- oder stationäre Pflegeeinrichtungen. Wir überprüfen ihre Medikamente, um Neben- und Wechselwirkungen möglichst zu vermeiden. Wir empfehlen, bei der Gestaltung der Wohnung darauf zu achten, dass Stolperfallen beseitigt werden. Im Bad können Haltegriffe für mehr Sicherheit sorgen.

Von dem Konzept der Alterstraumatologie profitieren selbstverständlich nicht nur ältere Patienten nach einem Knochenbruch. Wer etwa eine Hüft-, Knie oder Schulterprothese benötigt und sich für die Operation im Ev. Krankenhaus Witten entscheidet, wird bei Bedarf ebenfalls fachübergreifend behandelt.

Die Endoprothetik – der Ersatz der großen Körpergelenke – gehört seit vielen Jahren zu den Schwerpunkten unserer Klinik. Die qualitativ hochwertige Versorgung unserer Patienten mit Knie-, Hüft- und Schulterprothesen bestätigt die Zertifizierung als Endoprothetikzentrum (EPZ). Wir beteiligen uns zudem aktiv am Endoprothesenregister Deutschland (EPRD) und stellen uns damit dessen hohen Qualitätsanforderungen. Ziel ist es, Routinedaten aus Knie- und Hüftoperationen zu verknüpfen und so die Qualität der Behandlung auszuwerten.

Von der OP-Planung bis zur Nachbetreuung möchten wir unseren Patienten die bestmögliche Behandlung zukommen lassen. Das beginnt bereits bei der Vorbereitung auf eine Gelenkoperation: So bieten wir etwa vor der stationären Operation Gehstützentraining und Gangschulung an. Dadurch möchten wir gewährleisten, dass die Patienten im Umgang mit den Hilfsmitteln gut geschult sind und Ängste vor der Mobilisation nach der Operation abgebaut werden.

Zum Einsatz kommen vorzugsweise minimalinvasive Operationsmethoden mit speziell dafür entwickelten Implantaten. Das ermöglicht schonendere Eingriffe und einen schnelleren Heilungsprozess. Deshalb können wir auch hochbetagte Patienten, bei denen früher eine Operation zu riskant war, mit künstlichen Gelenken versorgen.

Wir arbeiten interdisziplinär mit anderen Abteilungen zusammen: Die Physiotherapie nach dem Eingriff beginnt am Abend des Operationstages. Risikopatienten, zum Beispiel mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes oder anderen internistischen Krankheitsbildern, erhalten in Zusammenarbeit mit der Klinik für Innere Medizin eine ganzheitliche Versorgung. Insbesondere ältere Patienten betreuen wir gemeinsam mit der Klinik für Geriatrie, um ihnen möglichst bald nach der Operation und Akutrehabilitation ein Leben in der gewohnten Umgebung zu ermöglichen.

Häufigster Grund für den geplanten Ersatz eines großen Körpergelenks ist Verschleiß durch Arthrose. In fortgeschrittenem Stadium kann oft nur ein künstlicher Gelenkersatz Schmerzfreiheit und Beweglichkeit wiederherstellen. Aber auch typische Altersfrakturen wie den Oberschenkelhalsbruch nach einem Sturz oder den Trümmerbruch des Schultergelenks behandeln wir mit einer Voll- oder Teilprothese, um eine schnelle Belastbarkeit und Mobilisation zu ermöglichen.

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