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Delirprävention

Das Delir, früher auch als Durchgangssyndrom bezeichnet, ist eine häufige Komplikation bei älteren und dementen Patienten nach einer Operation. Um diesen problematischen Zustand und die damit verbundenen Folgen zu vermeiden, begleitet im Ev. Krankenhaus Witten eine Altenpflegerin Risikopatient*innen vor, während und nach einem operativen Eingriff. Das EvK Witten hatte als eines der ersten Krankenhäuser in der Region ein solches Angebot eingerichtet.

Ihre Ansprechpartnerin

Marion Rupietta

Marion Rupietta

Delirbeauftragte
02302.175-6013

Ein Delir kann dazu führen, dass Patient*innen ruhelos oder aggressiv werden oder Halluzinationen haben. Eine andere Variante des Delirs kann sich in verminderter Aktivität, Apathie oder Sprachverarmung äußern. Letztere Form, das hypoaktive Delir, gilt als die problematischere, da sie im Klinikalltag oft nicht auffällt. Man geht davon aus, dass 60 Prozent der Delire unerkannt bleiben.

Besonders gefährdet sind Patient*innen mit kognitiven oder sensorischen Einschränkungen, zum Beispiel aufgrund einer Demenz oder Hör- und Sehstörungen, Multimorbidität oder Depressionen sowie Patient*innen, die schon einmal ein Delir hatten. Entsprechende Patient*innen werden durch ein Screening ermittelt.
Für Patient*innen, die in ihrer Wahrnehmung und Orientierung eingeschränkt sind, ist die Belastung besonders groß. Ängste und Verwirrtheitszustände eines desorientierten Patienten können sich noch verstärken.

Durch die Arbeit unserer Delirbeauftragten Marion Rupietta. Wenn möglich, besucht sie Patient*innen, die ihre Begleitung benötigen, schon einen Tag vor der Operation. Sie nimmt sich Zeit, damit sich Vertrautheit einstellt, versucht die persönliche Situation zu ermitteln und kündigt ihre Begleitung an. Das gibt Sicherheit und wirkt beruhigend für die Operation.
Am Operationstag holt Marion Rupietta die Patient*innen im Zimmer ab, fährt mit ihnen zum OP. Sie begleitet die Patient*innen in der Schleuse und bei der Einleitung, bis die Narkose wirkt. Bei Patient*innen, die eine Lokal- oder Regionalanästhesie erhalten und während des Eingriffs wach sind, bleibt sie die ganze Zeit dabei. Ansonsten nimmt sie die Patient*innen im Aufwachraum wieder in Empfang. Auch in den ersten beiden Tagen nach der Operation schaut Marion Rupietta nach dem Rechten. Vor und nach der Operation führt sie verschiedene Tests durch, um unter anderem die Gedächtnisfunktion zu überprüfen.
Durch die intensive Begleitung nehmen die Patient*innen Marion Rupietta als eine vertraute Person wahr, bei der sie Halt finden können. Dies führt zu einer Verminderung der Ängste und verringert das Risiko, ein Delir zu entwickeln.