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Herausforderung Notaufnahme

| News Witten

EvK setzt auf Digitalisierung und Spezialisierung

Das Geschehen in der Notaufnahme eines Krankenhauses ist mit dem geregelten Klinikalltag auf Station kaum vergleichbar. Von der kleinen Schnittwunde über den gebrochenen Fuß bis zum Herzinfarkt sind die Beschwerden der Patientinnen und Patienten sehr vielfältig. Dazu kommt ein kaum planbares Patientenaufkommen. Eine große Herausforderung, der das Evangelische Krankenhaus Witten auf zweierlei Weise begegnet: mit Digitalisierung und Spezialisierung.

„Haben Sie mich vergessen?“ – eine Frage, die die Mitarbeitenden in der Ambulanz an der Pferdebachstraße gut kennen. Vergessen wird im EvK aber niemand. Im Gegenteil. „Wir haben alle Patienten zu jeder Zeit und an jedem Ort genau im Blick – ob sie im Wartezimmer sitzen, in einem unserer fünf Behandlungsräume sind oder beim Röntgen“, sagt Cristina Annas, Pflegerische Leitung der Zentralen Notaufnahme. Das Cockpit macht dies möglich. Die Computer-Software hilft den Mitarbeitenden, von überall aus den Überblick zu behalten. Hier ist alles erfasst: neben dem Behandlungsort auch sämtliche Befunde, Diagnosen und sogar die Wartezeit.

Dass es in der Ambulanz auch schon einmal etwas länger dauern kann, hat mehrere Gründe: Zum einen kennen Notfälle keine Uhrzeiten. Zum anderen werden die Patienten nicht in der Reihenfolge ihres Eintreffens behandelt, sondern nach der Dringlichkeit ihres Problems. Um das richtig bewerten zu können, wird jeder Patient in dem eigens dafür eingerichteten Triage-Raum ersteingeschätzt. Dazu erfassen die Pflegekräfte Symptome, Vitalwerte und Schmerzgrade der Patienten. „Das ist eine wichtige Hilfestellung, jene Fälle zu ermitteln, die augenscheinlich nicht schlimm sind, tatsächlich aber akut behandelt werden müssen“, sagt Cristina Annas, die die Fachweiterbildung Notfallpflege absolviert hat und damit für ihren Einsatz in der Ambulanz besonders qualifiziert ist.

„Mitarbeitende der Notaufnahme müssen innerhalb kürzester Zeit Situationen korrekt einschätzen, um Leben zu retten. Das ist angesichts der Bandbreite an Notfällen, mit denen sie zu tun haben, eine große Herausforderung. Die fachlichen Anforderungen sind hier riesig“, weiß Dennis Klaebe, Verwaltungsleiter des EvK. Längst sind die Zeiten vorbei, in denen der Betrieb von Notaufnahmen durch Dienstärzte der verschiedenen Kliniken und Medizinische Fachkräfte eher nebenher lief. Die Zentrale Notaufnahme im EvK Witten ist eine eigenständige Abteilung mit fünf Behandlungsräumen und einem spezialisierten Team, das aus fachweitergebildeten Mitarbeitenden besteht. In der Pflege und in der Medizin. Die Leitende Ärztin Dr. Ina Hoppmann ist zum Beispiel nicht nur Fachärztin für Allgemein- und Viszeralchirurgie, sondern auch Ärztin für Notfall- und Rettungsmedizin sowie für Klinische Akut- und Notfallmedizin. „Wir setzen kontinuierlich auf die Qualifizierung unserer Beschäftigten, denn erst eine Spezialisierung macht es möglich, Patienten in Akutsituationen bestmöglich zu behandeln“, sagt Dennis Klaebe. Aktuell sind in der EvK-Ambulanz doppelt so viele Mitarbeitende in der Notfallpflege weitergebildet, wie gesetzlich vorgeschrieben. Das soll noch in diesem Jahr auch für die Notfallmedizin im EvK gelten.

 

Das Team der Zentralen Notaufnahme im EvK Witten: (v.l.) Dr. Ina Hoppmann, Dr. Dirk Martin und Pflegerische Leitung Cristina Annas.