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Prof. Dr. med. Andreas Wiedemann
 

Facharzt für Urologie
Schwerpunkt Spezielle urologische Chirurgie
Schwerpunkt Andrologie
Schwerpunkt Medikamentöse Tumortherapie

Lehrstuhl für Geriatrie und Professur für Urogeriatrie an der Universität Witten/Herdecke
1. Vorsitzender der Deutschen Kontinenzgesellschaft
Leiter diverser wissenschaftlicher Arbeitsgruppen (u.a. Arbeitskreis geriatrische Urologie der Dt. Gesellschaft für Urologie, Arbeitsgruppe Harninkontinenz der Dt. Gesellschaft für Geriatrie)
Koordinator der Leitlinie Harninkontinenz der Dt. Gesellschaft für Geriatrie, der Leitlinie Hilfmittelberatung der Dt. Gesellschaft für Urologie und Mitglied der Leitlinienkommissionen "Interstitielle Zystitis", "neurogene Blasenfunktionsstörung" und Prostatakarzinom der Dt. Gesellschaft für Urologie
Präsident der NRW-Gesellschaft für Urologie 2025
Blogger auf www.dieblase.de

Die Medizin lebt vom Informationsaustausch. Dies bezieht sich nicht nur auf das Lesen von Fachbüchern, das Studieren von Fachzeitschriften und die persönliche Kommunikation zwischen Ärzten, sondern auch auf das Bekanntmachen von besonderen Fällen, neuen Behandlungs- oder Diagnosemethoden für interessierte Kollegen. So neulich geschehen in der Urologischen Klinik des Evangelischen Krankenhauses Witten,

Ein Patient stellte sich mit einer so genannten „Hodentorsion“ vor, einer schmerzhaften Verdrehung des Hodens um die Samenstrangachse mit Durchblutungsstörung und Gefahr des Absterbens des Hodens. Dieses Krankheitsbild ist in der Urologie wohl bekannt und führt zum notfallmäßigen Eingreifen: Der Hoden wird operativ freigelegt, wieder in alte Position gebracht und festgenäht.

Bei der Operation vor einigen Monaten stellten die Urologen im Evangelischen Krankenhaus Witten jedoch fest, dass der verdrehte Hoden offenbar erkrankt war: Der Patient hatte eine Veränderung bisher nicht bemerkt, sodass die Hodenverdrehung letztendlich zu der richtigen Diagnose führte. Durch eine Gewebsuntersuchung im pathologischen Institut wurde festgestellt, dass es sich um einen bösartigen Hodentumor handelte, der durch die zufällige Diagnose frühzeitig erkannt worden war. Der Patient gilt heute – nach Hodenentfernung und nachfolgender Chemotherapie – als geheilt.

Das gemeinsame Auftreten mit einer Hodenverdrehung wurde weltweit bisher nur acht Mal beschrieben, sodass die Urologen des Evangelischen Krankenhauses Witten sich entschlossen, die Erkenntnisse des Falles, die Ultraschallbilder, den intraoperativen Befund und die Gewebsschnitte Fachkollegen zur Verfügung zu stellen. Sie reichten den betreffenden Artikel in der Zeitschrift „Der Urologe“, dem Organ der Deutschen Gesellschaft für Urologie ein. Der Artikel wurde als publikationswürdig befundet und dieser Tage veröffentlicht. So lernen alle Urologen im deutschsprachigen Raum von dem Wittener Fall.

„Geriatrische Urologie“ lautet der Titel des neuen Buches von Prof. Dr. Andreas Wiedemann. Der Chefarzt der Klinik für Urologie am Ev. Krankenhaus Witten erläutert fachübergreifend seine Arbeitsergebnisse aus dem klinisch-praktischen Alltag der Fachgebiete Geriatrie und Urologie miteinander.

In der Urologie ist der Anteil an älteren Patienten mit Vorerkrankungen besonders hoch. Umso wichtiger ist ein interdisziplinärer Austausch für behandelnde Ärzte. In diesem Praxisbuch erläutert Deutschlands erster Professor für Urogeriatrie, welche Aspekte für eine abgestimmte Behandlung von geriatrisch urologischen Patienten berücksichtigt werden können. Dabei stützt er sich auf aktuelle wissenschaftliche Ergebnisse sowie auf seine Erfahrungen aus Krankenhausalltag und Forschung. Dieser interdisziplinäre Ansatz ermöglicht nicht nur Urologen, sondern auch Internisten, Geriatern und Allgemeinmedizinern hilfreiche Unterstützung bei ihrer Arbeit mit dieser Patientengruppe.

Zu den Themen, die bei der Behandlung multimorbider, urologischer Patienten berücksichtigt werden sollen, nennt Wiedemann unter anderem das Einbinden geriatrischer Assessments in die urologische Diagnostik, die Einbeziehung der geistigen und körperlichen Ressourcen in die Therapieentscheidung, die Neben- und Wechselwirkungen urologischer Präparate, die Polypharmazie sowie Demenz und kognitive Veränderungen nach einer urologischen Operation. Tabellen und Entscheidungshilfen in jedem Kapitel ermöglichen dem Leser eine übersichtliche Prüfung der wichtigsten Punkte des geriatrischen Patienten. die es dem Leser erlauben, schnell die wichtigsten Punkte für den geriatrischen Patienten zu prüfen. Das Buch entstand in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Geriatrische Urologie und möchte durch den fachübergreifende, interdisziplinären Blick, ein Überdenken standardisierter Therapien anregen. Es ist sowohl als eBook als auch im Handel als Softcover erhältlich.

Weitere Informationen zum Buch:

Autor: Prof. Dr. Andreas Wiedemann
Geriatrische Urologie
Springer Verlag

ISBN: 978-3-662-61494-5

www.springer.com/de/book/9783662614938

Hier können Sie die Publikationsliste von Chefarzt Prof. Dr. Andreas Wiedemann herunterladen.