Wenn Mann nicht mehr kann
Ursachen und Wege aus der Impotenz
Erektionsstörungen sind ein sensibles, aber weitverbreitetes Thema. Bei der Informationsveranstaltung „Medizin konkret“ informierte Prof. Dr. Andreas Wiedemann, Chefarzt der Klinik für Urologie am Evangelischen Krankenhaus Witten, über Ursachen sowie moderne therapeutische Möglichkeiten zur Behandlung.
In Deutschland ist jeder fünfte Mann von einer sogenannten erektilen Dysfunktion betroffen, wobei die Häufigkeit bei Männern ab einem Alter von 60 Jahren deutlich zunimmt. Oft spielen gesundheitliche Faktoren eine Rolle: Bluthochdruck, koronare Herzkrankheiten oder Diabetes mellitus können die Durchblutung und die Nervenversorgung beeinträchtigen und so zu Potenzproblemen führen. Aber auch Rauchen, Übergewicht und die Nebenwirkungen bestimmter Medikamente erhöhen das Risiko. Auch psychische Faktoren können hierbei eine Rolle spielen.
Prof. Dr. Andreas Wiedemann rät allerdings davon ab, direkt zu irgendeinem Potenzmittel zu greifen, denn damit könnte ein erster Hinweis auf eine beginnende Herzschwäche übersehen werden. „Eine erektile Dysfunktion kann einem Herzinfarkt um bis zu drei Jahre vorausgehen“, weiß Prof. Wiedemann und riet deshalb dringend, bei ersten Anzeichen zunächst ärztlichen Rat einzuholen. Nach einer gründlichen Untersuchung entscheiden Arzt und Patient individuell, welche Therapie am besten passt. Psychotherapeutische Gespräche oder eine Hormontherapie wären zunächst denkbar. Daneben gibt es Medikamente sowie verschiedene Alternativen wie Cremes, Injektionen oder Schwellkörperimplantate.
Zum Abschluss gibt Prof. Wiedemann noch den wertvollen Rat: „Wer regelmäßig Sport treibt, kann das Risiko für Erektionsprobleme deutlich senken.“
Die nächste Veranstaltung im Rahmen der Vortragsreihe „Medizin konkret“ findet am 19. März 2025 um 17 Uhr statt. Dann widmen sich Matthias Blase, Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie und Ernährungsmediziner und Ernährungsberaterin Katia José dem Thema: Vitamine.
