Effektive Therapien im Kampf gegen den Krebs
Medizin konkret im EvK Witten
Neben der Operation gehören die Strahlen- und die Chemotherapie zu den zentralen Säulen zur Behandlung von Krebs. Welche Maßnahmen sich für welche Erkrankungen eignen, erläuterten Dr. Thomas Hero, Chefarzt der Klinik für Strahlentherapie, und Dr. Christoph Hackmann, Chefarzt der Klinik für Hämatologie und Onkologie, den interessierten Besucherinnen und Besuchern bei der Veranstaltungsreihe Medizin konkret im Evangelischen Krankenhaus Witten.
Die Behandlung von Krebszellen hängt von individuellen Faktoren ab. Je nach Tumorart, nach Lage des Tumors und nach Konstitution des Patienten wählen Mediziner die geeignete Behandlung aus. Eine Möglichkeit ist die Strahlentherapie, die in manchen Fällen sogar ausreicht, um den Tumor und das umliegende Gewebe zu behandeln. „Bei diesem Verfahren dringt die Strahlung in die Erbsubstanz der Tumorzelle ein, damit diese sich nicht weiter vermehren kann“, beschreibt Dr. Thomas Hero die Wirkung dieser Maßnahme. Der Chefarzt der Klinik für Strahlentherapie informierte in seinem Vortrag über den genauen Therapieablauf vom Erstgespräch nach dem Befund bis zur Durchführung der Bestrahlung. Er erklärt: „Wir arbeiten in unserer Einrichtung unter anderem mit dem sogenannten Gamma-Knife zur hochpräzisen Bestrahlung von Tumoren im Hirnbereich, sowie einem modernen Linearbeschleuniger der neuesten Bauart, mit welchem eine Vielzahl von Tumorerkrankungen aller Körperregionen bestrahlt werden können“.
Oftmals erhalten Patienten jedoch eine Kombination aus Bestrahlung und Chemotherapie. Ebenso wie die Bestrahlung wirkt eine Chemotherapie zwar auch auf das Erbgut der Krebszellen, nutzt dafür aber einen anderen Mechanismus. „Um den Tumor wirklich am Wachstum hindern zu können, ist eine Kombination beider Therapiemaßnahmen oftmals wirksamer“, erklärt Dr. Christoph Hackmann, Chefarzt der Klinik für Hämatologie und Onkologie. Das ist unter anderem der Fall bei Tumoren im Kopf-Halsbereich, bei Lungenkrebs oder bei einem Enddarmkarzinom.
Die dritte Säule bei der Behandlung von Tumoren ist die Operation. Diese steht meist an erster Stelle und wird durch Chemo- und Strahlentherapie ergänzt. Doch in manchen Fällen setzen Mediziner zuerst eine Chemotherapie ein, etwa um den Tumor zuvor verkleinern zu können. Die Operation wird dann nach einer kurzen Regenerationsphase für den Patienten im Anschluss durchgeführt. Zum Abschluss resümiert Dr. Hackmann: „Die Kombination der verschiedenen Therapien wird bei einigen Tumorerkrankungen effektiv eingesetzt.“
Die nächste Veranstaltung im Rahmen der Vortragsreihe „Medizin konkret“ findet am 30. Oktober 2024 um 17 Uhr statt. Dabei spricht Drs. (NL) Jean-Paul de Bakker, kommissarischer Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, über das Thema „Die neue Hüfte - Hüftgelenksarthrose und Endoprothetik“.