Blasenerkrankungen
Zu den häufigsten Erkrankungen der Harnblase, die stationär behandelt werden müssen, zählt der Harnblasenkrebs. Oberflächliche Tumorstadien können per operativer Blasenspiegelung durch die Harnröhre hindurch entfernt werden.
Mit dem unbewaffneten Auge ist manchmal die Erkennung eines Blasenkrebses kaum möglich. Hier hilft die sog. PDD-Methode, bei der durch ein spezielles Spiegelungsinstrument unter vorherigem Füllen der Blase mit einem besonderen Medikamente ein mit dem bloßen Auge kaum sichtbarer Blasenkrebs aufleuchtet.
In fortgeschrittenen Stadien ist eine Heilung nur durch die Entfernung der Harnblase möglich. Dieser Eingriff wird mit der Anlage einer neuen Harnblase aus Darmanteilen (sog. Neoblase) kombiniert. Hierbei kann der Patient je nach Operationsverfahren, Tumorstadium und Patientenalter den Urin entweder durch die belassene Harnröhre oder durch eine Öffnung in der Bauchdecke per Katheter entleeren (Entleerung einer Ersatzharnblase durch die Bauchdecke mittels Katheter).
Interstitielle Zystitis / chronisches Beckenschmerzsyndrom
Unsere Klinik für Urologie ist in einer standortübergreifenden Kooperation mit der Gynäkologie und der Neurologie des Schwesterkrankenhauses in Herne als Zentrum für Interstitielle Zystitis (IC) und Beckenschmerz zertifiziert. Sie ist erst die neunte Einrichtung im deutschsprachigen Raum, die die hohen Anforderungen des Vereins ICA-Deutschland – Förderverein für Interstitielle Zystitis erfüllt.
Diagnostik
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- Typischer Befund in der sogenannnten Dehnungsspiegelung: punktförmige Blutungen aus der sonst gesunden Blasenwand (Glomerulationen)
Von dem die Lebensqualität massiv beeinträchtigenden Krankheitsbild der interstitiellen Zystitis bzw. des chronischen Blasenschmerzsyndroms sind 25.000 Menschen jedes Jahr betroffen. Es kommt vermutlich durch das Eindringen von im Urin befindlichen Säureionen oder Nahrungsbestandteilen zu einer nicht durch Bakterien bedingten Entzündung der Blasenwandung.
Die Erkrankung ist schwer zu diagnostizieren – die zentrale Untersuchung stellt eine spezielle Form der Blasenspiegelung mit Blasendehnung dar. Bei diesem Eingriff werden auch Proben aus der Harnblase entnommen.
Therapie
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- Wirkweise von Pentosanpolysulfat: Die Isolationsschicht wird repariert (mit freundlicher Genehmigung der Fa. Dr. Pfleger, Bamberg)
Je nach Befund ist die Therapie vielfältig und es werden häufig mehrere Therapieformen parallel eingesetzt: Dazu gehören Schmerzmittel, bestimmte Antidepressiva, Pentosanpolysulphat (schützt die Harnblasenschleimhaut vor schädlichen Urinbestandteilen), die Behandlung mit Botulinumtoxin, Gabe von Medikamenten in die Blase unter Reizstrombedingungen und auch die sakrale Neuromodulation gehören hierzu.
Alle diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen, die zum Erkennen und Behandeln der interstitiellen Zystitis notwendig sind, werden in der Urologie des Ev. Krankenhauses Witten vorgehalten.
Sprechstunde für Interstitielle Zystitis (IC) und chronischen Beckenschmerz
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Terminvereinbarung über das Sekretariat, Tel.: 02302 175-2521
Prof. Dr. med. Andreas Wiedemann
Chefarzt
Facharzt für Urologie
Spezielle urologische Chirurgie
Andrologie
Medikamentöse Tumortherapie
Sekretariat:
Katharina Brinkmann-Neumann
Tel.: 02302/175-2521
Fax.: 02302/175-2075
Sprechstunden
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